Sonntag, 16. Juli 2017

Fundraising

Vor ein paar Wochen fand im Dorf das Fundraising für unsere Schule statt.
Am Freitag hatten wir Lehrer dann frei und die Unterrichtsstunden haben wir am Samstag davor unterrichtet.
Wir wollten Getränke und Essen verkaufen, um dann mit dem eingenommen Geld für jedes Kind ein eigenes Textbuch zu kaufen und in den Klassen Leseecken zu errichten.
Wir sind dann direkt nach Sonnenaufgang mit Pick-ups ins Dorf gefahren und haben alles vorbereitet. Zwei große Zelte wurden aufgebaut, Steine wurden in den Sand gestellt, um dann darauf zu kochen, Feuerholz wurde bereit gelegt... Dann haben wir angefangen zu kochen. Wir haben Ziegenfleisch zubereitet, Hühnchen, Salate, Nudeln und Reis und traditionelles Brot.
Ein DJ ist auch extra gekommen, um die Musik zu machen.
Um zehn Uhr ging es dann mit dem Verkauf los. Gegen Mittag kamen die meisten Leute, um etwas zu kaufen. Ich habe mich um den Getränke Verkauf gekümmert und es hat auch total Spaß gemacht.
Leider sind aber insgesamt eher wenig Besucher gekommen.
Am Samstag war dann unser zweiter Verkaufstag, der eigentlich genauso mäßig lief.
Trotzdem hoffen wir aber, mit dem eingenommenen Geld viele Bücher kaufen zu können :)


Samstag, 17. Juni 2017

Day of the African Child

Am 16. Juni ist der Tag des afrikanischen Kindes.

Dieser Tag soll an den Schüleraufstand in Soweto (Südafrika) von 1976 erinnern, der viele Todesopfer forderte. Der Auslöser für den Aufstand waren die neuen Bildungspläne der Regierung. Demnach sollte Afrikaans, die Sprache der "weißen" in Südafrika als Unterrichtssprache eingeführt werden. Die "schwarzen" Schüler und Schülerinnen konnten diese Sprache aber zum Teil nicht sprechen.
Deshalb haben sie dagegen am 16 Juni 1976 mit 15.000 Teilnehmern demonstriert.
Die Polizei schlug die Demonstration nieder und über 500 Menschen starben.

Auch hier in Namibia wird jedes Jahr an diesen Tag erinnert.
Bei uns hat jede Klasse mit ihren Klassenlehrern etwas einstudiert, Lieder, Gedichte, Tänze... Jede Klasse durfte dann ihr Stück aufführen. Eine Klasse hat zum Beispiel den Protestzug mit selbstgebastelten Plakaten nachgespielt.
In vielen Gedichten ging es auch um Bildung und wie wichtig sie ist.


African Child
I am an African child
Born with a skin the colour of chocolate
Bright, brilliant and articulate
Strong and bold; I’m gifted
Talented enough to be the best
I am an African child
 
Often the target of pity
My future is not confined to charity
Give me the gift of a lifetime;
Give me a dream, a door of opportunity;
I will thrive
I am an African child
 
Do not hide my fault
show me my wrong
I am like any other;
Teach me to dream
And I will become
I am an African child
 
I am the son, daughter of the soil
Rich in texture and content
Full of potential for a better tomorrow
Teach me discipline, teach me character, teach me hard work
Teach me to think like the star within me
I am an African child
 
I can be extra-ordinary
call me William Kamkwamba the Inventor;
Give me a library with books
Give me a scrap yard and discarded electronics
Give me a broken bicycle;
Plus the freedom to be me
And I will build you a wind mill
I am an African child
 
We are the new generation
Not afraid to be us
Uniquely gifted, black and talented
Shining like the stars we are
We are the children of Africa
Making the best of us
Yes! I am an African child

                                                           (Eku McGred)

Montag, 22. Mai 2017

Hochzeit

Gestern sind wir mit Sr. Jakobine auf eine Hochzeit gefahren. Beziehungsweise sie war schon da und wir mussten alleine kommen.

Hier liste ich mal unseren Weg auf. Milena und ich sind um 5 Uhr aufgestanden und um 6 sind wir losgelaufen.

1. Zu Fuß durch den Busch von Oshipeto nach Okaschia (da wo die Hauptstraße ist) - 1 Stunde
2. Auf ein Auto gewartet und dann auf der Ladefläche eines Pick-ups von Okaschia nach Tsandi gefahren (ins Dorf) - 1 Stunde
3. Von Tsandi mit einem Taxi nach Outapie (Stadt) - 40 Minuten
4. Auf unseren Fahrer, der uns zu dem Haus von Sr. Jakobines Familie bringen sollte, gewartet - 90 Minuten
5. Von Outapie nach Oshikulufito (wieder auf der Ladefläche eines Pick-ups) - 80 Minuten

Nach ca. 5 Stunden kamen wir dann auch endlich an und der Fahrer hat uns gezeigt in welchem Haus Sr. Jakobines Familie wohnt. Zuerst haben wir alle begrüßt, ihrer Eltern, ihre Nichten und Neffen... Und dann ging es auch schon los zur Hochzeit. Wir mussten erst noch 20 Minuten durch den Busch laufen.

Die Feier fand im Haus des Vaters des Bräutigams statt. Ein Tag wird immer im Haus des Vaters der Braut gefeiert und an einem anderen Tag bei dem Vater des Bräutigams.

Als wir ankamen haben wir zuerst zwei große Zelte gesehen. Das Brautpaar war noch nicht da, also haben wir erstmal alle begrüßt.
Milena und ich hatten die traditionellen Ovambo-Röcke an, welche wir uns auf dem Markt gekauft haben. Für die Frauen gibt es pinke Röcke und Kleider und für die Männer pinke Hemden. Alle haben uns bestaunt, erstens weil wir weiß sind und zweitens weil wir die Röcke anhatten.

Irgendwann kam dann das Brautpaar und sie haben sich erst auf zwei Stühle unter einem Baum gesetzt. Alle Gäste standen in einem Kreis drumherum und es wurde gesungen und gebetet. Zwischendurch auch noch getanzt und die Frauen hatten Pferdewedel in der Hand, mit welchen sie rumgewedelt haben. Danach haben sich alle in eine Reihe gestellt und die Geschenke wurden übergeben. Man kann alles außer Essen schenken, wie zum Beispiel Waschpulver, Streichhölzer, Gläser, Besteck...Wir haben zwei Tücher, Servierten und etwas Deko verschenkt.
Als diese Zeremonie vorbei war und das Brautpaar am Tisch saß hat das Festmahl begonnen. Es gab Ziegenfleisch, viele Salate und Nudeln. War sehr lecker!

Danach sind wir auch schon wieder zu Sr. Jacobines Haus gegangen. Wir haben uns erstmal mit den Nichten unterhalten, die am Feuer saßen und gekocht haben. Im Haus war es nämlich zu dunkel. Es gab weder fließend Wasser, noch Strom oder eine Toilette. Dafür einen wunderschönen Sternenhimmel! Und warm genug ist es ja draußen auch.

Es war auf jeden Fall total schön die Schwester und ihre Familie zu besuchen und auf die Hochzeit zu gehen :)


                                             Wir mit unseren traditionellen Ovambo- Röcken. Die Frau trägt das   Hochzeitsshirt, welches viele Gäste getragen haben und den Pferdewedel


                                                     Auf dem Weg zur Hochzeit




                                              Sr. Jakobine mit ihrer Nichten und Neffen




                                     



Freitag, 19. Mai 2017

Urlaub

Sooo wir sind wieder aus dem Urlaub zurück :)

Unsere Reise ist in Ruacana, nahe der Grenze zu Angola gestartet. Das erste Wochenende haben wir dort mit Lena und Pia (den beiden Freiwilligen aus Iilyateko) in einem Camp verbracht. Wir haben direkt neben dem Kunene Fluss gezeltet. Leider haben wir weder Nilpferde noch Krokodile gesehen. Das Highlight in Ruacana sind die Wasserfälle, die im Moment aber kein Wasser führen, da der Stausee in Angola zu ist. Obwohl kein Wasser da war hat sich der Ausflug aber auf jeden Fall gelohnt!


                                                     Der Ausblick bei den Ruacana-Fällen

Danach ging unsere Reise zu zweit weiter. Wir wussten weder wie lange wir unterwegs sein würden, noch haben wir irgendwas vorgebucht.
Als erstes sind wir mit dem Bus nach Windhoek gefahren und haben dort die Schwestern besucht, bei denen wir auch waren, als wir auf unser Visum gewartet haben.
Da wir von nichts einen Plan hatten, nur dass wir in die Namib-Wüste wollen sind wir erstmal zum Touristenbüro in Windhoek gegangen. Da man nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Wüste fahren kann hat uns der Mann im Büro angeboten mit ihm nach Sossusvlei in die Wüste zu fahren. Das Angebot haben wir angenommen und am nächsten Tag ging es zuerst noch auf astphaltierter, dann auf Schotterpisten in die Wüste. Allein schon der Blick aus dem Auto in die Natur war umwerfend. Nach einigen Stunden kamen wir dann im Wüsten Camp an und haben erstmal unser Zelt aufgeschlagen. Da wir uns den Sonnenaufgang auf der größten Düne (170 m hoch) anschauen wollten sind wir um 4 Uhr morgens aufgestanden. Wir sind zu der "Düne 45" gefahren und haben uns an den Aufstieg gemacht. Das war vielleicht anstrengend! Dafür wurden wir mit einer wahnsinns Aussicht belohnt! Und der Sonnenaufgang war wunderschön.




Zurück ging es wieder über Windhoek. Mit dem Bus sind wir dann in Richtung Süden gefahren. Einen Zwischenstopp haben wir in Keetmanshoop gemacht, bevor wir dann eigentlich zum Fish River Canyon wollten. Leider haben wir aber kein Auto gefunden, dass uns mitnehmen konnte, also sind wir dann nach Lüderitz ans Meer gefahren. Lüderitz ist eine kleine Hafenstadt mit sehr angenehmem Klima. Auch gab es ein Cafe mit sehr leckerem Käsekuchen!


                                            Wir suchen vergeblich nach einem Auto...


Die letzten Tage haben wir dann noch in Windhoek verbracht. Vorgestern sind wir nach Oshikuku zum Mutterhaus der Schwestern gefahren, in dem Lena und Pia gerade wohnen, da sie ein Praktikum im Krankenhaus machen. Wir haben Lenas Geburtstag gefeiert und sind Pizza essen gegangen. Gestern haben wir dann nach zusammen bei einer Operation zugeschaut.

Das war es erstmal von mir, bis dann :)






Dienstag, 25. April 2017

Fotos


Ich hole Wasser :D



                                                         Wir haben sieben Hundewelpen!


                                               Da machen die älteren Kinder Oshifima


                                                Das war noch während der Regenzeit. Hier holen die Kinder Wasser.


                                            Vor dem Unterricht wird gesungen und gebetet :)





Neuigkeiten aus Namibia :)

Hallihallo, nun melde ich mich auch mal wieder aus dem nicht mehr so heißen Namibia :D

Jetzt Ende April wird es nun langsam auch endlich kühler, da es auf den Herbst zugeht. Tagsüber sind es so um die fünfundzwanzig Grad und Nachts so um die achtzehn. Es ist einfach so angenehm und ich genieße es richtig abends und morgens zu frieren :D

Der erste Schulterm ist zu Ende und die Kinder sind nun alle in den Ferien. Die letzten Tage waren wir wieder mit den Zeugnissen beschäftigt und haben alle Kunst und Sport Noten den Klassenlehrern gegeben und die Zertifikate für das Fach Deutsch gedruckt. Die letzten Deutschstunden in Klasse eins bis drei waren ziemlich interessant, wir haben mit ihnen die deutsche Flagge durchgenommen, wo Deutschland auf der Weltkarte liegt, wie die Häuser in Deutschland aussehen, was es für Tiere gibt...Als wir die Kinder als erstes gefragt haben welche Tiere es in Deutschland wohl geben würde meinten sie so: "Giraffen, Zebras, Elefanten..." Schon lustig, aber woher sollten sie das auch wissen.

Nachmittags geben wir immer noch Nachhilfe in Englisch. Vor allem das Lesen in Englisch ist für viele Kinder ein Problem. In der Vorschule können die Kinder nur Oshiwambo sprechen und lernen ort Englisch, aber in Klasse 1 wird dann nur noch auf Englisch gesprochen. Deshalb verstehen die Kinder in Klasse 1 manchmal auch nicht, was wir von ihenen wollen und wir müssen es versuchen anders zu erklären :)

Im März hatte ich Geburtstag und Lena und Pia (die beiden Freiwilligen aus Iilyateko) kamen zu Besuch. Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass wir zu viert den Nachmittag verbringen würden, aber abends kamen dann noch alle Schwestern und Lehrer und haben mit mir meinen Geburtstag gefeiert. Sie haben auch Essen mitgebracht und auch Hühnchen. Als Tradition muss das Geburtstagskind mit den Händen das Hühnchen in mehrere Stücke teilen und erst dann kann man beginnen zu essen :D

Außerdem war noch der Midterm-Break und da bin ich mit Lena und Pia nach Swakopmund ans Meer gefahren. Eigentlich sollte es da kühler sein (die namibische Nordsee), aber leider waren es so um die dreißig Grad...So etwas ist dort nur sehr selten...Es war aber trotzdem total schön und im Meer konnten wir uns ja abkühlen :)
Ganz viele Leute konnten dort auch deutsch spreche, es gab deutsches Essen, deutsche Buchhandlungen...war schon ziemlich interessant :D

Ostern war natürlich auch noch. Ganz viele Kinder sind über die Ostertage zu ihren Eltern gefahren und dann sind nur ein paar hier geblieben. Die älteren Kinder haben dann selber gekocht, viele haben auf dem Feld geholfen...Arbeit war genug da :D Bis auf die Messe am Sonntag war hier eigentlich nichts anders :)

Fließend Wasser haben wir nun seit 3 Monaten nicht mehr. Ist aber völlig normal ich kann es mir fast gar nicht mehr vorstellen fließendes Wasser zu haben. Am Anfang war ja noch die Regenzeit, da haben wie die Regntonne einfach nach draußen gestellt und hatten da sauberes Trinkwasser. Jetzt ist die Regenzeit leider vorbei und wir müssen das Wasser in Eimern tragen :D

Jetzt haben wir einen Monat frei. Mal schauen was wir so machen werden und was wir uns in Namibia so anschauen :)






Donnerstag, 9. Februar 2017

Bin wieder da

Nun bin ich auch mal wieder im Projekt angekommen :D (über unseren Urlaub werde ich später berichten).
Auf jeden Fall ging es letzte Woche von Tansania wieder nach Namibia. Zuerst haben wir noch eine Nacht in Windhoek verbracht, bevor es mit dem Bus zehn Stunden in den Norden ging :) Von da mussten wir noch zwei Stunden trampen und dann saßen wir schon im Pick-up nach Oshipeto. Es sah erstmal alles total anders aus als sonst. Alles ist grün, überall sind riesige Pfützen, gerade ist hier nämlich Regenzeit. Als wir dann mit dem Pick-up auf das Gelände fuhren kamen sofort alle Kinder angerannt...es war so schön sie nach zwei Monaten alle wiederzusehen :) Da das neue Schuljahr im Januar angefangen hat gibt es hier auch ganz viele neue Kinder. Außerdem auch noch einen neue Schwester und eine neue Lehrerin.
Am Sonntag wurden wir dann von allen Kindern offiziell in der großen Halle begrüßt. Jede Klasse hat getanzt oder ein Theaterstück aufgeführt.
Am Montag ging es dann für uns auch schon los mit unterrichten. Wir unterrichten wieder, wie im letzte Jahr Kunst, Sport und Deutsch in Klasse 1-3.
Da zwei Schwestern nun für zwei Wochen nicht da sind, übernehmen Milena und ich auch die Vorschule. Die Kinder sind alle um die 5 Jahre alt und können bis auf eine nur Oshiwambo sprechen. Für uns ist es ziemlich schwer sie dann zu unterrichten, da sie so gut wie nichts verstehen. Wir versuchen ihnen gerade die Farben und die ersten Zahlen auf Englisch beizubringen. Einer von uns macht dann den normalen Unterricht in Klasse 1-3 weiter und der andere ist in der Vorschule.
Ansonsten haben wir auch im Lehrerzimmer viel zu tun, wir müssen z.B. die neuen Klassenlisten schreiben, Hefte einschlagen...
Hier in Oshipeto gibt es nun nicht mehr nur die Klassen 1-4, sondern auch noch eine 5. Dafür wurden die Schule und auch das Hostel erweitert.
Leider gibt es hier seit dem Schulstart im Januar kein fließend Wasser mehr. Wir sind die ersten Tage noch zu dem Wasserhahn in der Nähe des Schwesternhauses gegangen, aber seit gestern kommt auch dort kein Wasser mehr. Also müssen wir zu dem ca. 1 km entfernten Bohrloch gehen und mit Eimern Wasser holen. Die Kinder tragen die Eimer ganz einfach auf dem Kopf, aber für uns ist das nicht machbar :D Ich habe es versucht und wurde natürlich sofort von allen ausgelacht :D